(Mt 18, 12-14) Was dünkt euch? Wenn irgend ein Mensch hundert Schafe hätte und eins unter ihnen sich verirrte: läßt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das verirrte? Und so sich’s begibt, daß er’s findet, wahrlich ich sage euch, er freut sich darüber mehr denn über die neunundneunzig, die nicht verirrt sind. Also auch ist’s vor eurem Vater im Himmel nicht der Wille, daß jemand von diesen Kleinen verloren werde.
Lasst uns den letzten Satz des Absatzes nochmal ansehen: Also auch ist’s vor eurem Vater im Himmel nicht der Wille, daß jemand von diesen Kleinen verloren werde. Waren dies Jesu eigene Worte oder die Worte Seines Vaters im Himmel? Oberflächlich sieht es so aus, als ob es der Herr Jesus ist, der spricht, aber Sein Wille repräsentiert den Willen Gottes Selbst, deswegen sagte er: Also auch ist’s vor eurem Vater im Himmel nicht der Wille, daß jemand von diesen Kleinen verloren werde. Die Menschen dieser Zeit erkannten nur den Vater im Himmel als Gott an und die Person, die sie vor Augen hatten, war lediglich von Ihm gesandt worden; und Er konnte nicht den Vater im Himmel repräsentieren. Deswegen musste Jesus dies auch sagen, damit sie wirklich Gottes Willen für die Menschheit spüren und die Echtheit und Richtigkeit dessen was Er sagte, fühlen. Obwohl dies leicht zu sagen war, war es sehr fürsorglich und es zeigte die Demut und Verborgenheit des Herrn Jesu. Egal, ob Gott Fleisch wurde oder im spirituellen Reich wirkte, Er kannte das menschliche Herz am Besten, verstand Besten was die Menschen brauchten, wusste, worum sich die Menschen sorgen und was sie verwirrte und somit fügte Er diese Zeile hinzu. Diese Zeile unterstrich ein Problem, das im Menschen versteckt war: Menschen misstrauten dem, was der Menschensohn sagte, das heißt, wenn der Herr Jesus sprach, musste Er hinzufügen: „Also auch ist’s vor eurem Vater im Himmel nicht der Wille, daß jemand von diesen Kleinen verloren werde.“ Nur unter dieser Voraussetzung konnten Seine Worte Früchte tragen, den Menschen von ihrer Richtigkeit zu überzeugen, und ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Dies zeigt, dass, als Gott ein normaler Sohn des Menschen wurde, Gott und die Menschen eine schwierige Beziehung hatten und die Situation des Menschensohnes sehr unangenehm war. Es zeigt auch, wie unwichtig der Status des Herrn Jesus unter den Menschen zu der Zeit war. Er wollte damit den Menschen eigentlich nur sagen: Ihr könnt sicher sein – dies repräsentiert nicht, was in Meinem eigenen Herzen ist, sondern es ist der Wille Gottes, der in euren Herzen ist. War das nicht ironisch für die Menschheit? Obwohl es für Gott viele Vorteile hatte, durch einen Körper zu wirken, die Er zuvor nicht hatte, musste Er ihren Zweifeln, ihrer Zurückweisung und auch ihrer Taubheit und Abgestumpftheit standhalten. Man konnte sagen, dass der Ablauf der Werke des Menschensohns ein Prozess war, die Zurückweisung der Menschheit zu erleben und ein Prozess der Erfahrung, dass die Menschen gegen Ihn wetteiferten. Darüber hinaus war es ein fortlaufender Prozess, daran zu arbeiten, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen und die Menschheit durch das, was Er hat und ist – Sein eigenes Wesen – zu erobern. Es war nicht so sehr, dass der fleischgewordene Gott einen Bodenkrieg gegen Satan führte; es war vielmehr, dass Gott ein gewöhnlicher Mensch wurde und einen Kampf mit denen begann, die Ihm folgen und in diesem Kampf beendete der Menschensohn Sein Werk mit Seiner Bescheidenheit, mit dem, was Er hat und ist, und mit Seiner Liebe und Weisheit. Er gewann die Menschen, die Er wollte; Er gewann die Identität und den Status, den Er verdiente und kehrte zu Seinem Thron zurück.
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